Staatliche Schrumpfkur

Wir müssen Staatsbürokratie schrumpfen und unsere Staatsquote unter vierzig Prozent senken, damit wir Marktwirtschaft erhalten und unseren Lebensstandard stetig verbessern können. Etwas komplizierter aber präziser ausgedrückt:

Die deutsche Gesellschaft steht heute vor der Aufgabe, ihre verkarsteten, bürokratischen Versorgungs- und Verteilungsapparate zu dekonstruieren und dem neuen Schub von Pluralisierung und Individualisierung Rechnung zu tragen – jedoch ohne ihre sozialstaatlichen Traditionen über Bord zu werfen. Es gilt, die Staatstätigkeit drastisch zu reduzieren und der Eigeninitiative größeren Raum zu geben, dabei aber Chancengleichheit zu fördern und die soziale Sicherung auf eine solidere Grundlage zu stellen, als sie die bestehende überforderte und unflexible Sozialstaatsorganisation auf längere Sicht bereitstellen kann.

Deutschland erlebt ein zweites Wirtschaftswunder mit der höchsten Beschäftigten-Zahl seit dem zweiten Weltkrieg, mit einer florierenden Wirtschaft, dem höchsten Lohn- und Gehalts-Niveau, einer Reduzierung
der Staatsschulden und massiv gestiegenen Einnahmen aus Steuern und Abgaben. Ist also alles gut? Warum sollten wir unseren erfolgreichen Kurs ändern?

Die Antwort ist einfach: Die Konkurrenz schläft nicht!

Auf Sicht von zwanzig Jahren werden vor allem die asiatischen Länder (China, das dann wahrscheinlich wiedervereinigte Korea, Vietnam, Thailand, Indonesien, Malaysia, Taiwan, mit Einschränkungen auch Indien, Pakistan, Afghanistan, Japan) in allen Wirtschaftsbereichen aufholen und uns bei den Zuwachsraten in den Schatten stellen. Staat und Wirtschaft müssen massiv in Forschung und Entwicklung investieren und die Unternehmen müssen mit Bürokratieabbau und der Reduzierung von Steuern und Abgaben entlastet werden.

„Willst du etwas für die Arbeitnehmer tun, dann tue etwas für die Arbeitgeber.“