Kurz und interessant

= Fast 25 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen sind in zweiter oder dritter Generation ausländischer Herkunft.

Inzwischen gibt es hier 1,5 Millionen binationale Partnerschaften.

= Die brasilianische Armee hat sich auf Steuerzahlerkosten mit 35000 Viagra-Pillen eingedeckt.

= Während der Weimarer Republik streikten die Berliner Verkehrsbetriebe. Dabei bildeten Nazis und Kommunisten ein gemeinsames Streik-Komitee und gemeinsame Streikposten.

= Entgegen allen Horrormeldungen steigerte China seine Exporte im März 2022 um 14,7 Prozent.

= Im Jahr 2021 stellten die USA in Europa 46000 Patentanträge und Deutschland 26000 und Japan 22000 und China 17000 und Frankreich 11000 und Südkorea 9000.

 
 

Das Verhalten der ukrainischen Regierung ist völlig inakzeptabel. Wenn man unseren Bundespräsidenten düpiert, könnte man die eigene nationale Ader entdecken !

Das Verhalten der Deutschen und auch der deutschen Politiker und auch das von Bundeskanzler Scholz ist vorbildlich. Darf man daran erinnern, dass die skupellose russische Regierung über Atomwaffen verfügt !!! Wenn die Ukraine die geforderten „Schweren Waffen“ erhalten hat und die Russen aus dem Land schafft – kommt dann die Forderung an die EU und an die USA: Wir verlangen jetzt auch Atomwaffen ?!?

Russland und Herr Putin begehen in der Ukraine schwere Kriegsverbrechen. Wäre das zu verhindern gewesen, wenn die deutschen Regierungen nach Putins Machtübernahme sich anders verhalten hätten?

Die Bemühungen deutscher Politiker – von Schröder über Merkel bis zu Steinmeier – die Verbindungen zu Russland in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur voranzubringen, waren ein sinnvoller und ehrenwerter Versuch, dauerhaften Frieden auf unserem Kontinent zu ermöglichen. Dieser Versuch ist gescheitert, weil Putin in das Menschen verachtende Verhalten früherer Jahrhunderte zurückgefallen ist.

Die deutschen Politiker müssen sich nicht dafür entschuldigen, den Frieden und Ausgleich mit Russland gesucht zu haben.

 
 
 
 
 

Zur aktuellen Lage

= Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den polnischen Ministerpräsidenten Morawiecki in einem Zeitungsgespräch als „rechtsextremen Antisemiten“ bezeichnet.

= Der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch in der FAZ a.S.: „Wie kann man an etwas appellieren, das es nicht gibt? Geehrte Oberhäupter der (deutschen) Bundestags-Fraktionen, wo sind Ihre Köpfe geblieben? Dass Sie keine Herzen haben, das wusste ich bereits. Ich dachte, diese Damen und Herren sind Idioten. Aber ich komme jetzt davon ab, so zu denken. Sie sind Beteiligte. Ihre Sorge gilt vor allem einem: Wie man das Verbrechen weiß waschen kann. Wie man sich über das BuchaMassacre empören kann, ohne dass Russland sich über Ihre Empörung empören muss. Wie man die Ukraine in ihrem Widerstand insgeheim noch behindern kann.“

Kommentar: Primitiver gehts nicht !!

= Der absolute Clou kommt vom Handelsblatt: „Schwacher Kanzler: Olaf Scholz sollte sich am britischen Premier Boris Johnson ein Beispiel nehmen.“

= Es gibt auch gute Nachrichten:

  • Friedensverhandlungen im Südkaukasus: Mehr als anderthalb Jahre nach dem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan steuern beide Länder auf einen Friedensschluss zu. Die Ministerpräsidenten beider Länder haben ihre Außenminister angewiesen, mit den Vorbereitungen von Friedensverhandlungen zu beginnen.
  • Im Jemen hat Präsident Abd Rabbuh Mansur Hadi seinen Rücktritt angekündigt. Daraufhin ist der der erste landesweite und koordinierte Waffenstillstand in Kraft getreten. Der UN-Sondergesandte Hans Grundberg stellte fest, dass die Gewalt deutlich zurückgegangen ist.
  • Das erste LNG-Terminal in Deutschland soll schon Ende 2022 in Wilhelmshaven fertiggestellt sein.
  • Die deutsche Wirtschaft leidet schwer unter der deutschen Bürokratie. Jetzt soll der neue Chef des Normenkontrollrats – der Unternehmer Lutz Goebel – dagegenhalten: „Für jede neue Regelung müssen zwei bestehende gestrichen werden.“

= Leider gibt es keine Fortschritte im Iran. Das inhumane und gefährliche Regime hält z.B. Doppelstaatler in iranischen Gefängnissen fest, foltert sie und hält sie am Leben, um sie bei Verhandlungen mit anderen Ländern als Druckmittel einsetzen zu können.

 
 
 
 
 

T r a n s z e n d e n z

= Reinhold Messner auf die Frage „Haben Sie eine Vorstellung von Gott?“: „Ich habe nichts dagegen, dass die Leute glauben und ihre Götter ernst nehmen. Doch alle Götter, die wir kennen, sind von menschlicher Fantasie produziert. Der Mensch hat keine Sinne, „das Göttliche“ zu greifen – deswegen sagt Höderlin „das Göttliche“ und nicht „Gott“. Bin ich draußen in der Wildnis, in einer großartigen Natur, habe ich natürlich ein Empfinden für das Erhabene. Es ist ja ein Teil der Faszination der Berge, dass sie in ihrer Dimension für uns Menschen unendlich sind.“

Und auf die Frage „Hat das Leben einen Sinn?“ antwortet Messner: „A priori hat es keinen Sinn, es ist absurd. Sinn kann man nicht kaufen, wir geben Sinn, indem wir uns mit einer Sache intensiv beschäftigen. Bin ich ganz bei der Sache, bin ich mit jeder Faser, jedem Molekül in meinem Gehirn Sinn“.

= Der Schriftsteller Jonas Jonasson antwortet in „chrismon“ auf die Frage „Hat das Leben einen Sinn?“:

„Der Sinn sollte sein, sich gut zu fühlen – nicht das Gegenteil. Ich fürchte, dass die meisten Menschen dazwischen leben, sie fühlen gar nichts. Wir haben eine graue Wohnung, einen grauen Ehemann oder eine graue Ehefrau. wir machen unsere graue Arbeit. Kommen wir nach Hause, öffnen wir graue Umschläge mit grauen Rechnungen, und Samstagnacht trinken wir zu viel Wein. Wir fürchten so sehr, das zu verlieren, was wir haben, darüber vergessen wir uns selbst und worum es uns eigentlich geht. Den Erfolg meines ersten Buches erkläre ich mir zum Teil damit, dass die Leser nicht aus ihren eigenen Fenstern klettern – doch in ihrer Fantasie tun sie es mit dem „Hundertjährigen“. Wir sollten in Betracht ziehen, in unserem Leben wenigstens zwei, dreimal aus dem Fenster zu klettern und mit etwas völlig neuem zu beginnen. Kletterst du nicht ab und zu aus dem Fenster, wirst du stillstehen, das kann nicht der Sinn sein. Ich selbst bin aus einigen Fenstern geklettert und bin heute unglaublich zufrieden damit, ein Schriftsteller zu sein und ein Vater und auf dieser Insel zu leben.“

= Albert Einstein, einer der großen Denker der Weltgeschichte und wohl der berühmteste Wissenschaftler aller Zeiten, wurde immer wieder danach gefragt, wie er zur Religion stehe. 1954 brachte er das Thema in einem Brief an Eric Gutkind, dem Autor eines Buchs, das er kürzlich gelesen hatte, zur Sprache. Bis heute gibt dieser Brief Anlass zu Debatten, und oft wird daraus diese Stelle zitiert:

„Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden. Keine noch so feinsinnige Auslegung kann (für mich) etwas daran ändern“

Im Januar 1936, achtzehn Jahre bevor er an Gutkind schrieb, erhielt Einstein einen Brief von der kleinen Phyllis, die im Namen ihrer Sonntagsschulklasse schrieb und die Frage ein wenig anders formulierte. Sie wollte wissen: „Beten Wissenschaftler?“ Einstein antwortete wenig später:

„Liebe Phyllis, ich werde versuchen, auf deine Frage so einfach einzugehen, wie es mir möglich ist. Hier ist meine Antwort:

Wir Wissenschaftler glauben, dass jedes Ereignis, die Angelegenheiten der Menschen eingeschlossen, auf die Gesetze der Natur zurückzuführen ist. Deshalb fällt es einem Wissenschaftler schwer zu glauben, dass Vorgänge durch Gebete, also von einem dem Übernatürlichen gegenüber bekundeten Wunsch, beinflusst werden können.

Wir müssen jedoch zugeben, dass unser tatsächliches Wissen über diese Kräfte unvollständig ist, sodass letztlich der Glaube an die Existenz eines endgültigen, höchsten Geists auf einer Art Vertrauen beruht. Ein solcher Glaube hält sich weiterhin, trotz der derzeitigen Errungenschaften in der Wissenschaft.

Doch auch jeder, der sich ernsthaft mit der Wissenschaft beschäftigt, ist irgendwann davon überzeugt, dass ein Geist den Gesetzen des Universums innewohnt, der dem des Menschen bei Weitem überlegen ist. Auf diese Art führt die Beschäftigung mit der Wissenschaft zu einem ganz besonderen religiösen Gefühl, das sich natürlich sehr von der Religiosität einer unbefangeneren Person unterscheidet.

Mit herzlichen Grüßen – Dein A. Einstein“

 

Gedichte

= Heinrich Heine

Das Glück ist eine leichte Dirne, und weilt nicht gern am selben Ort; sie streicht das Haar dir von der Stirne und küßt dich rasch und flattert fort.

Frau Unglück hat im Gegenteile dich liebesfest ans Herz gedrückt; sie sagt, sie habe keine Eile, setzt sich zu dir ans Bett und strickt.

= Theodor Kramer: Wer läutet draußen an der Tür?

Wer läutet draußen an der Tür, kaum daß es sich erhellt? Ich geh schon, Schatz. Der Bub hat nur die Semmeln hingestellt.

Wer leutet draußen an der Tür? Bleib nur; ich geh, mein Kind. Es war ein Mann, der fragte an beim Nachbar, wer wir sind.

Wer leutet draußen an der Tür? Laß ruhig die Wanne voll. Die Post war da; der Brief ist nicht dabei, der kommen soll.

Wer leutet draußen an der Tür? Leg du die Betten aus. Der Hausbesorger war´s : wir solln am Ersten aus dem Haus.

Wer leutet draußen an der Tür? Die Fuchsien blühn so nah. Pack, Liebste, mir mein Waschzeug ein und wein nicht: sie sind da.

Carl Zuckmayer: Ein nie vorher gesehener Stern

Manchmal des Nachts, wenn ich die Öfen schürte, sah ich durchs Fenster, nah und weltenfern, so jäh, als ob mich eine Hand berührte, den nie vorher gesehenen Stern.

Er sprang und zuckte grün in kaltem Feuer – so groß war nie ein Licht, und kein Planet. Mein Blick war blind davon, und ungeheuer erschrak mein Herz, und fand nicht zum Gebet.

Hob dann die Lider ich, war er verschwunden. War es ein Zeichen? War´s ein Ruf des Herrn? Ich frage nicht. Doch hält mich tief gebunden der nie vorher gesehene Stern.

Hermann Löns: Der Wundermann

In Völksen wohnt ein Wundermann, der jede Krankheit heilen kann: Zahnweh und Friesel und den Mumps, die Schwindsucht und den Fuß des Klumps.

Er hat nicht Medizin studiert, hat nicht zum Doktor promoviert, mit einer Flasche Fliedertee kuriert er jedes Ach und Weh.

Kolik und Infaulentia, die Wassersucht, das Podagra, für Gallenstein, für Hüfteweh, für alles hilft der Fliedertee.

Das heißt, dem Wundermann hilft er, bisher war seine Börse leer, jetzt ist stets voll sein Portemonnaie, so sehr hilft dieser Fliedertee.

Für kalten Brand und dickes Blut ist Fliedertee vorzüglich gut, für Krätze, Krebs und auch für Gicht, bloß gegen Dummheit hilft er nicht.

Justinus Kerner: Ikarus

Mir träumt´, ich flög´ gar bange weit in die Welt hinaus, durch Straßburg durch alle Gassen bis vor Feinsliebchens Haus.

Feinsliebchen ist betrübet als ich so flieg und weint: Wer dich so fliegen lehrte, das ist der böse Feind.

Feinslieb, was hilft dir lügen, da du doch alles weißt: Wer mich so fliegen lehret, das ist der böse Geist.

Feinsliebchen weint und schreiet, daß ich am Schrei erwacht. Da lieg ich, ach! In Augsburg gefangen auf der Wacht.

Und morgen muß ich hangen; Feinsliebchen mich nicht mehr ruft, wohl morgen als ein Vogel schwank ich in freier Luft.